In der Alltagswelt haben wir gelernt, uns zurechtzufinden. Wir akzeptieren sie unbemerkt als unsere wahre Realität und unterscheiden scheinbar mühelos zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Unsere Art und Weise, die eigene Lebenswelt zu verstehen, speist sich aus einem Wissensvorrat an Erfahrungen und Erkenntnissen. Wir deuten, sortieren, ordnen ein und rahmen unsere Welt, um uns in ihr zurechtzufinden.
Für die Beobachtenden ist eine Installation, die erst mit Hilfe eines Tablets oder Smartphones gänzlich sichtbar wird und so die Tatsächlichkeit des Hier und Jetzt in Frage stellt. Echte und virtuelle Rahmen geben Deutungsräume vor und bilden die physische Welt ab – direkt oder indirekt. Die Rahmen werden zu Fenstern, in denen verhandelt wird, wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren. Es muss ganz genau hingesehen werden, um Realität und Fiktion zu unterscheiden.
*2019 entstanden als Semesterprojekt an der BURG Giebichenstein Kunsthochschule Halle
betreut von Prof. Jonas Hansen, Sarah Buser
die Vermischung von wirkliche Rahmen und virtuellen Rahmen
die Vermischung von Echtzeit (außerhalb des Rahmens) und aufgenommenen Inhalten (innerhalb der Rahmen)
“Für den Beobachtenden entsteht erst dann Realität, wenn es in der Welt etwas gibt, wovon sie unterschieden werden kann.”
Luhmann, Niklas(2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher Verlag, S.58ff